Das Keltenmuseum Hallein ehrt den 225. Geburtstag des Halleiner Spielwarengeschäfts mit einer eigenen Ausstellung.
225 Jahre Oedl HalleinAlois Oedl IV., Benjamin Blümchen, Florian Knopp und Barbara Tober.
225 Jahre ist es jetzt her, dass Franz Oedl das Geschäft am unteren Markt in Hallein erstmals aufsperrte. Als Teilhaber eines Holzwarenverlags gründete er dort einen Spiel- und Lederwarenhandel. Bis heute hat sich das Spielwarengeschäft gehalten, aus Hallein ist es nicht wegzudenken. Das Keltenmuseum in Hallein bietet nun von Freitag, 18. Oktober, bis zum zweiten Februar 2020, eine Sonderausstellung im zweiten Stock an.
225 Jahre Oedl HalleinAlois Oedl IV.
Die Anfänge des Spielwaren haben ausgerechnet etwas mit dem Bergbau zu tun: Die Bergknappen mussten sich ein Zubrot verdienen, so fingen sie an Spielzeuge zu schnitzen. "Es gab die Talentierten und die weniger Talentierten", erklärt Barbara Tober, Leiterin der Kulturvermittlung. Doch genau dass mache den Reiz der Spielsachen aus, denn es zeuge von handgemachten, originalen Werkstücken, die "in rührender Weise zeigen, wie sich die Schnitzer bemüht haben, etwas Geld dazu zu verdienen." Verleger waren dann für die Vermittlung zum Verkauf zuständig, einer von ihnen war Franz Josef Oedl, der 1794 ins Geschäft einstieg.
Gegen jede Konkurrenz kann sich das Traditionsgeschäft bis heute halten. Einfach war das nicht immer, vor allem Ende des neunzehnten Jahrhundert wurde es einmal brenzlig: Die Briten verkauften billige Blechwaren in Massen, Alois Oedl III. stellte endgültig die Spielwaren aus Holz ein. Alois Oedl IV. führt das Spielwarengeschäft nun schon in sechster Generation. Er stellt ein besonders beliebtes Spielzeug aus dem neunzehnten Jahrhundert vor: Der "Arschpfeiferlreiter". "Das hat Kindern früher besonders viel Spaß gemacht, sie konnten das Gerät bewegen aber auch die Pfeife verwenden." Das und vieles mehr ist ab Freitag, 18.10., im Keltenmuseum zu bestaunen.
225 Jahre Oedl HalleinAlois Oedl IV. mit Benjamin Blümchen